(7 & 8/ 2023)
Wann hast du dich das letzte Mal so richtig aufgeregt? Oder gehörst du zur seltenen Spezies Mensch, die es schafft, Ärger und „Schnaufmomente“ einfach an sich abperlen zu lassen?
Sich zu ärgern ist eine Eigenschaft, die die meisten von uns super beherrschen, wohl wissend, dass sie uns keinen Millimeter nach vorne bringt. Dieses kürzlich gelesene Zitat hat bei mir enormen Eindruck hinterlassen:
Wer auf andere mit dem ausgestreckten Zeigefinger zeigt, der deutet mit drei Fingern seiner Hand auf sich selbst.
Gustav Heinemann
Hast du’s gleich mal ausprobiert? Jawohl – stimmt! Ich fühlte mich direkt ertappt und überlege seitdem zweimal, bevor ich meinen persönlichen Aufrege-Modus starte:
- Es bringt sowieso nichts, außer, dass es einzig und allein mir schlechter geht.
- Diese drei auf mich zeigenden Finger lenken mich mit der „Was-hat-das-mit-mir-selbst-zu-tun“-Frage ab.
Letztendlich ist der Ärger auf jemand anderen immer ein Spiegel unserer Selbst und unserer höchsteigenen Erwartungen. An schlechten Tagen kann mich schon die kleinste Bemerkung auf die Palme bringen, auch wenn sie vielleicht gar nicht wertend gemeint war. An guten Tagen gelingt meiner Emotions-Wachsjacke manchmal sogar der Trick mit dem Ärger-Abperlen-Lassen.
Wenn du die nächsten zwei Wochen mit mir mitspringen möchtest, dann springst du dieses Mal nicht mit deinen Füßen, sondern mit deinem Mittel-, Ring- und kleinen Finger. Immer, wenn der vorwitzige Zeigefinger auf etwas deutet, weißt du ja jetzt, was die drei anderen tun. Die Wirkung ist übrigens dieselbe, wenn du deinen Zeige- gegen deinen Mittelfinger tauschst. 😉
Also: Beachte ihn und auf was er dich hinweisen möchte. Und dann überlege, was die drei anderen Finger-Freunde DIR damit sagen.
Hinter jeder Emotion steckt eine Botschaft an dich selbst. Vielleicht überprüfst du mal deinen Stresspegel, dein derzeitiges Selbstwertgefühl, deine Erwartungen, deine generelle Gefühlslage.
Und wenn du ganz rebellisch bist, dann gibt du der Person, auf die dein Zeigefinger deutet und über die du dich augenscheinlich ärgerst, obwohl du weißt, dass es nichts bringt (schon gar nicht dir) etwas zurück: Ein „Danke“ für die Gelegenheit, dich selbst zu reflektieren.
Wenn du magst, dekorierst du dein „Danke“ noch mit einem ehrlich gemeinten Lächeln, denn ein Lächeln ist immer noch die beste Art, deinem Ärger die Zähne zu zeigen.
Lass dich überraschen, was passiert. Ich glaube, es wird dir gefallen..!

Dieser Gedankensprung ist inspiriert vom Gedankenspaziergang
HATERS GONNA HELP


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