OPEN UP FOR BEING OFF

24/7, always open.

Immer jemanden erreichen können und völlige Transparenz unserer Aufträge. Was wir im Service vieler Unternehmen schätzen, adaptieren viele von uns auch in den Alltag.

Über soziale Netzwerke geben wir preis, wobei wir gerade Spaß haben, was uns ärgert oder wie wir etwas finden. Und meistens erkennt man auch, ob wir gerade „aktiv“ sind oder nicht.

Oder wie ist das bei euch? Aktivitätsstatus an oder aus?

Ich wusste bis vor ein paar Tagen noch nicht einmal, was ein Aktivitätsstatus ist. Für mich war das immer der grüne Böppel auf Facebook und im Messenger, blaue Häkchen bei WhatsApp-Nachrichten und auf Insta sieht man das bestimmt auch irgendwie (sachdienliche Hinweise sind immer willkommen!). Auf Twitter bin ich gar nicht erst. Die paar virtuellen Plattformen, auf denen ich Freunde und Online-Bekanntschaften treffe, reichen schon.

Beamen wir uns mal zurück in die Zeit, in der eh alles besser war. Als man noch einen halben Tag vor dem Festnetztelefon gesessen und auf einen wichtigen Anruf gewartet hat. Als man noch pünktlich zu Verabredungen erschienen ist, weil ansonsten alle anderen losgegangen wären und sich ohne die Zuspätkommer amüsiert hätten, die ja nicht wussten wohin die Reise ging. Als man immer dann für seine Kontakte „on“ war, wenn man auch physisch anwesend war. Nicht auf dem Klo, nicht während Meetings, nicht kurz vorm Einschlafen, nicht während der Mahlzeiten – ihr wisst schon…

„Früher“ als auch nicht alles besser war, weil man z.B. Briefe noch mit der Hand schreiben musste, konnte man sich dafür aber z.B. auf der lahmen Postzustellung ausruhen, wenn man nicht sofort, sondern erst nach ein paar Tagen auf einen solchen Brief geantwortet hat. Heute erscheinen die bösen WhatsApp-Haken, die sofort petzen, dass ich eine Nachricht gelesen habe. Wenn ich dann mehrere Tage nicht antworte, klopft das schlechte Gewissen an mein Herz und erinnert mich, dass mein Schreibpartner jetzt sicher schon genauso lange auf eine Antwort von mir wartet. Ist vielleicht gar nicht so, aber dieses Blau…

„I’m blue.“, heißt ja nicht umsonst „Ich bin traurig.“ Diese armen blauen Häkchen symbolisieren ja geradezu die Trauer des Menschen am anderen Chatende ob der nicht erhaltenen Antwortnachricht. Könnte man zumindest meinen, ist aber vielleicht ja auch gar nicht so.

„Natascha“, haben meine Gedanken sich diese Woche auf ihrem Spaziergang gedacht, „weg mit all den grünen Böppeln und blauen Häkchen. Die braucht kein Mensch!“ Schön bunt, aber mehr können’se nicht. Das mit den grünen Böppeln habe ich schon geschafft und wenn mir noch jemand das mit den blauen Häkchen verrät, liquidiere ich die bestimmt auch noch. Die Menschen merken ja, dass ich „on“ bin, wenn ich eben „on“ bin = wenn ich antworte, poste, like, kommentiere oder – und das ist ja immer noch die krasseste Form des On-Seins: wenn ich persönlich vor ihnen stehe. Incarnate und face-to-face sozusagen. Das ist und bleibt immer noch die allerallerbeste Form des On-Seins.

Mein Fazit: OFF ist das neue ON! Zumindest in meinem derzeitigen Leben. Und bislang macht es ziemlich viel Spaß, open for off zu sein 😌

Heute begleitet mich Thilo, der die allerbeste Form des On-Seins auch als „digital native“ noch zu würdigen weiß.

Face to face to face to face is too real – so let emojis show how we feel …

Eine Antwort zu „OPEN UP FOR BEING OFF”.

  1. […] = kein Handy, wenn ich besser einfach analog „da“ sein sollte. Ich habe das in OPEN UP FOR BEING OFF schonmal mit „ON-Sein als krasseste Form des OFF-Seins“ […]

    Like

Hinterlasse eine Antwort zu DA – DA – DA – Wortweit Antwort abbrechen