DIE SACHE MIT DEM YIN UND YANG


Wer mir gerne auf meinen Gedankenspaziergängen folgt, hat vielleicht schon bemerkt: Sooo oft spazieren diese Gedanken in letzter Zeit gar nicht mehr. Und: das stimmt. Während sie noch vor einiger Zeit wild über die Koppeln galoppiert sind, stehen sie jetzt eher passiv grasend auf der Wiese und warten ab, was als nächstes passiert. Wären sie Kühe, würden sie vermutlich gerade wiederkäuen.

Aus diesem Grund fokussiere ich mich auf meinem heutigen Gedankenspaziergang nicht auf’s Glücklichsein und dennoch auf das Gute. Denn – so groß eine Veränderung auch ist: Es ist eine Veränderung und somit per se schon einmal begrüßenswert. Oder – wie Herbert Grönemeyer schon wusste: „Stillstand ist der Tod – geh voran bleibt alles anders.“ Denn besonders durch Veränderungen lernen und wachsen wir.

Wie aufgeschlossen seid ihr gegenüber Veränderungen?

Meine Katze schaut mich schon völlig verständnislos an, wenn ich ihren Napf einmal – aus was für Gründen auch immer – an einem anderen Platz abstelle. Das Futter ist dasselbe. Aber dieser Platz… Dieser Platz ist in der Vorstellung meiner Katze von einem gemütlichen Snack-Ort nicht vorgesehen. Meistens (nicht immer) gewinne ich den Guckwettbewerb gegen sie und sie trottet an den „anderen“ Platz, um den Snack dann doch zu verzehren. Hätte sie Augenbrauen – eine von ihnen wäre dabei garantiert hochgezogen.

… und ich werfe hier mit dicken Steinen im Glashaus herum, denn mir fällt direkt folgende Situation ein: Ich sitze in meinem Lieblingsrestaurant und mein Lieblingsgericht ist nicht verfügbar… Dann bin auch ich einen Moment lost und muss den Kompass meiner Schlemmerwelt neu ausrichten. Das Risiko? Es könnte nicht so lecker schmecken. Die Chance: Es könnte noch viel besser schmecken!

Das Leben ist wie Fahrradfahren. Um das Gleichgewicht zu halten, muss man in Bewegung bleiben. Albert Einstein

… oder in meinem Fall einfach mal in die Speisekarte schauen und entdecken, was für Köstlichkeiten sie mir bereithält.

Und jetzt mal ehrlich: Aus dem Gleichgewicht kommen wir doch alle mal. Wie gut, wenn wir wissen, wie wir die Balance wieder herstellen können, auch wenn die äußeren (und manchmal auch inneren) Umstände durcheinander geraten.

„Sad vibes“ finde ich immer noch nicht teilenswert – da bleibe ich veränderungsresistent. Und aus dem Gleichgewicht zu geraten entspannt mich auch nicht wirklich. Während meine Gedanken und ich mit euch hier wandern, erkenne ich aber, dass das mit dem Balance-Halten-Üben eine ganz gute Sache ist. Fast denke ich, dass der Umgang mit Veränderungen leichter fallen wird, je öfter man diese zulässt. Einfach mal etwas anderes ausprobieren…

Viele Veränderungen können wir selbst herbeiführen und beeinflussen und werden nicht gemeinerweise hinterrücks überrascht und mit Ungewohntem konfrontiert.

I’m starting with the woman in the mirror!

Eine musikalische Veränderung fällt mir sofort ein, denn: Wenn ich etwas überhaupt nicht mag, dann ist es Schlagermusik. Höre ich freiwillig auch nicht – das lässt sich gut umgehen. Da ich nun aber meine Gedankenspaziergänge immer gern mit einem wohlklingenden, zum Thema passenden Lied ausfaden lasse (und eigentlich höre ich gerade auch eine fantastische Relax-Playlist), werde ich das dieses Mal wieder tun und mich – völlig veränderungsbereit – auf die Suche nach einem gut passenden Schlager begeben. Einfach mal machen, oder? Vielleicht ist’s ja doch ein guter Song.

Fazit: Gar nicht so einfach und doch bin ich fündig geworden!
Okay… bis gerade eben kannte ich Hannes Kreuziger nicht. Er nennt sich „Singer-Soulwriter“ und vielleicht geht das nicht 100-prozentig als Schlager durch. Aber in meinen Ohren passt die Richtung und jede Veränderung beginnt ja schließlich mit einem ersten, kleinen Schritt. Dies ist meiner in Richtung Schlager und: Gefällt mir 😊

Hallo Veränderung – ich breit‘ die Arme aus! Lass uns tanzen Baby, ich bin dafür statt dagegen.


… und weil es einfach die (meiner Meinung nach) weisesten aneinandergereihten Worte zu diesem Thema sind, zitiere ich mit Verehrung und Ehrfurcht als Abbinder den großartigen Hermann Hesse:

STUFEN

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf‘ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden…
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

Hermann Hesse

3 Antworten zu „DIE SACHE MIT DEM YIN UND YANG”.

  1. Veränderungen sind sicherlich ein wichtiger Schritt, um schneller zu wachsen. Aber auch in der Ruhe liegt viel Kraft.

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    1. Ja, absolut. Ruhe ist auch bei Veränderung wichtig. Jede Veränderung hat ihre Zeit und nimmt sie sich auch ✨

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  2. […] in meinem letzten Beitrag habe ich erwähnt, dass die positiven Gedanken gerade recht gedankenspazierfaul sind. Teilen […]

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