Was dieses Buch und der Katalog eines Einrichtungshauses gemein haben?
Beide sind aus Papier und in beiden stehen Wörter. Aber das meine ich nicht und bekenne mich vielmehr schon jetzt des Ideen-Klaus schuldig. Es gibt nämlich einen schwedischen Anbieter von Einrichtungsgegenständen, der sich vor über 10 Jahren einen sehr schlauen Werbeslogan ausgedacht hat. Kennst du „Wohnst du noch oder lebst du schon?“ Ich bin der Meinung, dass man diesen Slogan hervorragend auf den Sinn dieses Büchleins übertragen kann.
„Sprechen“ können wir mit „wohnen“ gleichsetzen. Beim einen haben wir ein Dach über’m Kopf sowie Wände, die Räume zum wohnen, schlafen, kochen, baden bilden. Und Türen, die diese Wohnräume bei Bedarf noch deutlicher voneinander trennen können.
Beim anderen haben wir eine erlernte Sprache. Nehmen wir der Einfachheit halber unsere Muttersprache: Wir verfügen über einen Wortschatz, kennen die Bedeutung von Wörtern und setzen diese (optimaler Weise unter Einhaltung der verfügbaren grammatikalischen Regeln) zu mal mehr mal weniger nachvollziehbaren Sätzen zusammen.
Wir wohnen. Wir sprechen.
Der Einsatz des Wortes „Leben“ ist schnell und das auch wortwörtlich erkannt: Wir beleben unsere vier Wände mit ebensolchem: mit Dekoration, Gemütlichkeit, Lichtakzenten und machen unsere Wohnungen somit zu etwas Besonderem: Unserem Heim, unserem Rückzugsort, unserem Nest.
Ähnlich ist es mit dem Glänzen: Wir verleihen unserer gesprochenen oder geschriebenen Sprache Glanz, indem wir sie mithilfe von Adjektiven lebhafter gestalten, mithilfe einer guten Wortauswahl abwechslungsreich arrangieren. Emotionen, Neugier wecken. Assoziationen, Erinnerungen heraufbeschwören. Und auf diese Weise unsere Worte zu etwas Besonderem macht. Zu unserem Stil. Hörens- und lesenswert. Quasi die Dekoration unseres persönlichen Sprachraums.
Wir leben. Wir glänzen.
Und wie die bunten Einrichtungshaus-Kataloge soll auch dieses Buch vor allem eins: Dich inspirieren, zum (nach)denken anregen, dein persönlicher Nährboden für gemeinsame Gespräche mit Freunden oder Kollegen sein. Denn eines ist dieses Buch nicht: eine theoretische Abhandlung sprachwissenschaftlicher Erkenntnisse. Vielmehr ist das Buch rein aus der Praxis der Autorin (mir) entstanden – der beruflichen sowie der privaten, mit Best-Practice-Beispielen aus Erfolgs-Stories aber auch Better-Practice-Tipps aus den Lehren eigener Misserfolge.
Und letztendlich erhältst du mit diesem Buch doch etwas mehr, denn die Wörter dieses Buches sind deine Vitamine, die du – je nach Lesegeschwindigkeit – in den nächsten Stunden, Tagen, Monaten wohldosiert zu dir nimmst. Deine Mikronährstoffe, die einzeln betrachtet nur aneinandergereihte Buchstaben sind, aber für eine gute Kommunikation eben doch überlebenswichtig.


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