Meine Augen gucken mich alt und müde aus dem Spiegelbild an. „Lass sie, das ist okay.“, sagt mein Geist, nimmt mich an die Hand und läuft mit mir los – auf zu neuen Abenteuern.
„Ja!“, denke ich. Und denke dann, dass das Leben einem oft mehr Abenteuer bietet, als man zu erleben schafft. …und, dass man das ein oder andere Abenteuer auch einfach mal links liegen lassen darf, um das größte wieder in den Fokus zu rücken: Das Leben an sich und: SICH.
Wenn gerade alles etwas viel ist, liegt es an uns, es weniger werden zu lassen – etwas Ballast aus dem Rucksack zu nehmen oder einfach auf weniger Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen.
Sicherlich kennst du das auch – jede Gelegenheit mitnehmen zu wollen, denn vielleicht kommt sie nicht noch einmal wieder und leider hat unser Lebensrekorder keine Repeat-Taste sondern läuft einfach unbeirrt weiter.
Solltest du Bosses „Vier Leben“ noch nicht kennen, lege ich dir sehr ans Herz, es einmal anzuhören und in den Text zu tauchen, wie in einen Badesee, dessen Kälte dich erst erschreckt, dich dann aber ganz klar und wach sein lässt. Er singt genau davon: Dass man sein Leben lebt, als hätte man vier davon, immer viel zu viel um die Ohren hat und dabei die kleinen Dinge, die guttun, nicht mehr unterbekommt.
Ach, man sieht doch das Leben vor lauter Leben nicht.
… singt er und hält uns musikalisch den Spiegel vor.
Es ist ganz gut, sich das immer wieder bewusst zu machen und am Lebensrekorder auch mal die Pause-Taste zu drücken. Die gibt es glücklicherweise.
Meine Gedankenspaziergang-Frequenz habe ich hier im Blog auf „every now and then“ eingestellt. Für meine Gedankensprünge war die Taktungsidee zweimal im Monat. Gestern kam die Erinnerung, dass dieses Wochenende wieder gesprungen wird und ich etwas vorbereiten darf. „Pffff…“, dachte ich, „Nö. Druck ist doof. Dieses Wochenende lieber Pausetaste.“ Darum verlangsame ich ab jetzt die Frequenz auf monatlich. Reicht auch und dir fällt es im Zweifelsfall gar nicht auf. Gedankenspringen kannst du ja sowieso wann immer dir danach ist. Auch ohne meine Inspirationen. Für den heutigen Gedankensprung gilt daher:
Mach‘ doch, was du willst!
Das kann von „alles“ bist „nichts“ alles sein.
Ich für meinen Teil habe heute versucht, mit der Zunge an meine Nasenspitze zu kommen. Wie schon tausendmal davor und auch dieses Mal mit der Zungen- kilometerweit von der Nasenspitze entfernt. Und ich weiß: Ich werde es noch mindestens tausend weitere Male versuchen. Man weiß ja nie. Vielleicht googele ich mal, ob man das trainieren kann oder es einfach anatomisch bei jedem einzelnen von uns festgelegt ist. Sollte es anatomisch bedingt sein, wird’s auch mit Training nix. Und weißt du was? Ich würde es trotzdem weiter versuchen. Einfach, weil ich will und aufgeben nicht so meins ist. Zumindest nicht in den ersten fünf- bis zehntausend Anläufen.
Deine Gedanken und du: Macht was feines Großes oder winzig Kleines. Wie auch immer erfolgsversprechend es ausgehen mag.
Jeder springt so hoch und weit er mag und kann!
Und wenn du Bock auf Bosse hast oder einfach neugierig bist, ist hier nochmal die Erinnerung daran, dass wir das eine unsere Leben genießen sollten – entgegen ggf. anderslautender Gerüchte: Mehr als eins gleichzeitig gibt’s nicht.


Hinterlasse einen Kommentar