Es ist Januar. Jahresanfang. Die Zeit der guten Vorsätze.
Aber: Was bedeutet „Vorsatz“ überhaupt und was assoziierten wir andererseits damit?
Was mich betrifft, so kommen mir als erstes die guten alten Fernsehkrimis á la Derrick in den Sinn: Der Verdächtige ist überführt, nur über das Schuldmaß herrscht Unklarheit. Derrick bringt es gewohnt messerscharf-eloquent auf den Punkt: „Er hat es mit Vorsatz getan. Er ist schuldig!“. Wenn ich also mir und/ oder meinen Mitmenschen etwas Gutes tun möchte und mir einen entsprechend guten Vorsatz überlege, dann bin ich quasi „schuld“ am Glücklichsein? Klingt irgendwie schief…
Meine zweite Vorsatz-Assoziation entführt mich in meine Kindheit und setzt mich vor meinen Teller Mittagessen, der mir nach der Schule vorgesetzt wurde, mehr oder weniger Appetit in mir weckte und welcher vor allem aufgegessen werden wollte: „Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt. Basta!“. Und: ich war ein echt wirklich schlechter Esser…
Bedeutet im übertragenen Sinn also: die guten Vorsätze, die ich mir zu Jahresbeginn selbst serviere, werden gefälligst auch ausgelöffelt. Basta.
Was bleibt? Die Erkenntnis, dass ich „Vorsatz“, „Vorgesetztes“ und somit wohl auch „Vorsätze im allgemeinen – auch die guten“ doof finde. Und schon länger weiß: Gutes tun (für sich und/ oder andere) macht immer und vor allem ganzjährig Spaß. Ongoing sozusagen. Und wenn man einen Tag, eine Woche oder einen Monat mal nichts „vorsätzlich“ Gutes getan hat, dann aber bestimmt einfach so. Weil es die Situation ergeben hat, weil ein Salat eben auch superlecker ist und: weil es eben einfach Spaß macht. Auch ganz unvorsätzlich.


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